Das goldene
Au
Ein alter Oberauer Hof
Zu den ältesten Oberauer Höfen zählt der Daisenbergerhof (Doasenberger) in der Ortsmitte. Er ist durch Veröffentlichungen weit über das Dorf hinaus bekannt geworden, weil Michael Daisenberger jun. und sen. von 1765 bis 1797 über ihr Leben Aufzeichnungen gemacht haben. In Altbaiern war es eine absolute Seltenheit, dass Bauern in früheren Jahrhunderten ihr Leben schriftlich festgehalten haben. Darüber hinaus berichtet uns auch der Knecht Johann Georg Prändel, (1759-1816) der es später zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Professor der Mathematik brachte, über Arbeitstechniken auf dem Hof (Heinz Schelle, Tagebuch eines Bauernlebens. Rosenheim 2000).
Vom Daisenbergerhof stammt auch der Geistliche Rat Joseph Aloys Daisenberger, nicht nur ein gütiger Seelsorger, sondern auch ein gründlicher Historiker und Gestalter der Oberammergauer Passionsspiele. Ludwig Thoma, dessen Vorfahren mütterlicherseits ebenfalls aus Oberau stammen, hat ihm in seinen Erinnerungen ein Denkmal gesetzt.
Ebenfalls dem Oberauer Zweig der Daisenberger entstammte der Pfarrer Alois Joseph Daisenberger (1864-1951), der sich um das bäuerliche Genossenschaftswesen verdient gemacht hat. 1590 in der großen Hexenverfolgung im Werdenfelser Land wurde Dorothea Daisenberger vom Hof als Hexe denunziert. Im Klostergericht Ettal blieb sie allerdings unbehelligt.